Der Referenzzinssatz ist im Bankwesen ein Zinssatz, der von neutraler Stelle institutsübergreifend täglich für eine bestimmte Währung und Zinslaufzeit ermittelt wird und im Nichtbankensektor als Bezugs- und Orientierungsgröße anerkannt ist.

Der Referenzzinssatz ist ein wichtiger Benchmark-Zinssatz, der von Zentralbanken oder anderen Regulierungsbehörden festgelegt wird und als Orientierungspunkt für andere Zinsen in einer Wirtschaft dient. Er dient als Maßstab für die Kosten des Kreditnehmers und die Erträge des Kreditgebers.

Ein Beispiel für einen Referenzzinssatz ist der Leitzins, der von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegt wird und als Benchmark für die Zinsen auf europäischen Kreditmärkten dient. Wenn beispielsweise eine Bank den Leitzins erhöht, wird dies in der Regel auch zu höheren Zinsen für Kredite und Einlagen führen, die von Banken an Kunden vergeben werden.

Ein anderes Beispiel ist das London Interbank Offered Rate (Libor), ein Referenzzinssatz, der von einer Gruppe von Banken in London festgelegt wird und als Benchmark für Zinsen auf internationalen Kreditmärkten dient.