Die Spitzenrefinanzierungsfazilität ist ein geldpolitisches Instrument des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB). Über dies können sich Banken auf eigene Initiative gegen die Hinterlegung finanzierungsfähiger Sicherheiten Liquidität für einen Geschäftstag (Übernachtkredit) zu einem vorgegebenen Zinssatz von der Zentralbank beschaffen.
Diese ständige Fazilität ist zur Deckung eines vorübergehenden, sehr kurzfristigen Liquiditätsbedarfs bestimmt und entspricht praktisch dem früheren deutschen Lombardkredit. Der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität wird so hoch festgesetzt, dass er im allgemeinen die Obergrenze für den Tagesgeldsatz am Geldmarkt bildet. Er übernimmt somit die Funktion eines geldpolitischen Leitzinses. Daneben fungieren im ESZB als Leitzinssätze vor allem der Zinssatz für die Einlagefazilität, außerdem der Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft.