Ein Leverage Fund (Hebelfonds) ist ein Fonds, der zur Projektfinanzierung in hohem Maße auf Kredite zurückgreifen darf.

Ziel ist das Erwirtschaften besonders hoher Erträge. Solche Fonds waren in Deutschland bis 2004 nicht zugelassen.

Beispiel:

Das Fondsmanagement erwartet für Aktie A einen größeren Kursanstieg. Sie möchten 10 Mio. € investieren.

Aktie A steht heute bei 50 €, in 3 Monaten wird ein Kurs von 60 € erwartet.

Ein herkömmlicher Investmentfonds würde nun 200.000 Aktien kaufen. Ein Leverage Fund würde sich einen Kredit von z.B. 40 Mio € zu 10% p.a. beschaffen und könnte mit den nun 50 Mio.€ 1.000.000 Aktien kaufen.

Geht alles gut, hat der herkömmliche Investmentfonds einen Gewinn von 20% gemacht.

Der Leverage Fund kann für seine Aktien 60.000.000 € erlösen. Nach Abzug des Kredits ( 40 M€) und den Zinsen (1 M€) bleibt ein Erlös von 19 M€, der Gewinn beträgt also 90%.

Aber an der Börse gibt es nicht nur eine Richtung der Kursentwicklung. Und es gibt sicher eine Menge kluger Leute, die bei Aktie A nicht an einen Kursanstieg glauben. Das sieht man daran, dass irgendjemand (vielleicht sogar ein anderer Investmentfonds) diese Aktie verkauft hat. Das tut nur jemand, der mit fallenden Kursen rechnet. Gehen wir nun mal davon aus, dass die Verkäufer der Aktien recht behalten und der Kurs tatsächlich in drei Monaten bei 40 € steht.

Dann hat der herkömmliche Investmentfonds nur noch Aktien im Wert von 8 M€ in seinem Depot. Ein Verlust von 20%.

Das Depot des Leverage Fund hat nur noch einen Wert von 40 M €. Jetzt muss er alle Aktien verkaufen und kann damit gerade mal den Kredit zurückzahlen. Die eingesetzten 10 M€ sind verloren, ein Totalverlust von 100%. Selbst die Zinsen können nicht mehr bezahlt werden. Wahrscheinlich hat aber der Kreditgeber schon vorher die "Reißleine gezogen", den Kredit gekündigt und die Aktien, die als Sicherheit hinterlegt waren, verkauft. So hat er vielleicht wenigstens noch seine Zinsen bekommen. Der Leverage Fund ist jedenfalls pleite.

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