English: Credit risk
Kreditrisiko, Adressrisiko oder Ausfallrisiko ist ein im Kreditwesen verwendeter Begriff, worunter allgemein die Gefahr verstanden wird, dass ein Kreditnehmer die ihm gewährten Kredite nicht oder nicht vollständig vertragsgemäß zurückzahlen kann oder will. Allgemein ist das Kreditrisiko für Kreditinstitute die bedeutendste Risikoart. Außerhalb des Kreditwesens wird synonym vom Debitorenrisiko gesprochen.

Im Finanzkontext bezieht sich das "Ausfallrisiko" auf die Möglichkeit, dass ein Kreditnehmer oder Schuldner seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann oder wird. Es ist das Risiko, dass eine Person, ein Unternehmen oder eine Institution, die Geld geliehen hat oder Schulden hat, möglicherweise nicht in der Lage ist, die vereinbarten Zahlungen oder Zinsen zurückzuzahlen. Das Ausfallrisiko ist ein wichtiger Aspekt in der Kreditvergabe und dem Anleihenmarkt, da es potenzielle Verluste für Kreditgeber und Anleger bedeuten kann. Es ist entscheidend, das Ausfallrisiko bei der Bewertung von Investitionen und bei der Vergabe von Krediten angemessen zu berücksichtigen.

Bei Wertpapieren besteht das Ausfallrisiko vor allem darin, dass ein Emittent (der Schuldner) z. B. infolge von Liquiditätsschwierigkeiten oder einem Konkurs seine Anleihen nicht bedienen kann.

Damit bezieht sich das Ausfallrisiko nur auf Ansprüche, die nicht erfüllt werden. Geht eine AG Konkurs, sind die Aktien wertlos. Da mit einer Aktie normalerweise keine besonderen Ansprüche auf irgendwelche Zahlungen verbunden sind, ist dieser Verlust kein Ausfallsrisiko sondern das normale Risiko eines Aktionärs.

Lassen Sie uns näher auf das Ausfallrisiko eingehen, einige Beispiele erläutern und anschließend ähnliche Finanzkonzepte auflisten.

1. Ausfallrisiko im Finanzkontext

Das Ausfallrisiko ist eine zentrale Komponente im Kredit- und Anleihengeschäft. Es bezieht sich auf die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schuldner nicht in der Lage sein wird, seine finanziellen Verpflichtungen rechtzeitig zu erfüllen. Das Ausfallrisiko wird oft durch Ratings von Kreditagenturen wie Moody's, Standard & Poor's oder Fitch bewertet, die die Bonität von Emittenten und Schuldner analysieren und bewerten.

Das Ausfallrisiko hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die finanzielle Stärke des Schuldners, die wirtschaftliche Situation, das Geschäftsmodell, die Branche, die Gesetzgebung und die allgemeine Wirtschaftslage. Je höher das Ausfallrisiko eines Schuldners, desto höher sind in der Regel die Zinsen oder Renditen, die Anleger oder Kreditgeber als Ausgleich für das erhöhte Risiko verlangen.

2. Beispiele für Ausfallrisiko

a. Unternehmensanleihen: Wenn ein Unternehmen Anleihen ausgibt, nehmen es Investoren als Kreditgeber auf. Das Ausfallrisiko besteht darin, dass das Unternehmen möglicherweise nicht in der Lage ist, die fälligen Zinsen oder die Rückzahlung des Kapitals zu leisten, wenn es sich in finanziellen Schwierigkeiten befindet oder Insolvenz anmeldet.

b. Kredite für Privatpersonen: Banken und Kreditgeber vergeben Kredite an Privatpersonen, wie beispielsweise Hypotheken, Autokredite oder persönliche Kredite. Das Ausfallrisiko besteht darin, dass der Kreditnehmer möglicherweise die monatlichen Raten nicht zurückzahlen kann, was zu einem Zahlungsausfall führt.

c. Schwellenländeranleihen: Anleihen von Ländern mit aufstrebenden Volkswirtschaften, den sogenannten Schwellenländern, können ein höheres Ausfallrisiko aufweisen als Anleihen von etablierten Volkswirtschaften. Dies liegt daran, dass Schwellenländer oft anfälliger für wirtschaftliche und politische Unsicherheiten sind.

d. Hochrisikoanleihen (Junk Bonds): Hochrisikoanleihen, auch als Junk Bonds bezeichnet, werden von Unternehmen oder Ländern ausgegeben, die ein höheres Ausfallrisiko haben. Sie bieten in der Regel höhere Renditen, um Anleger für das zusätzliche Risiko zu entschädigen.

3. Ähnliche Finanzkonzepte

a. Bonität: Die Bonität oder Kreditwürdigkeit eines Schuldners ist eine Einschätzung seiner Fähigkeit, seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Eine gute Bonität zeigt ein geringeres Ausfallrisiko an, während eine schlechte Bonität auf ein höheres Ausfallrisiko hinweist.

b. Kreditrisiko: Das Kreditrisiko ist eng mit dem Ausfallrisiko verbunden und bezieht sich auf das Risiko, dass ein Kreditnehmer nicht in der Lage ist, seine Verbindlichkeiten gemäß den Kreditbedingungen zu erfüllen.

c. Gesamtkapitalrendite (Total Return): Die Gesamtkapitalrendite misst die Gesamtrendite einer Anlage über einen bestimmten Zeitraum, einschließlich Zinsen, Dividenden und Wertänderungen. Es berücksichtigt das Ausfallrisiko, da eine negative Wertänderung aufgrund eines Zahlungsausfalls das Gesamtergebnis beeinflussen kann.

d. Marktrisiko: Marktrisiko bezieht sich auf das Risiko, dass der Wert einer Anlage aufgrund von Marktschwankungen, wirtschaftlichen Bedingungen oder geopolitischen Ereignissen sinken kann. Es kann auch das Ausfallrisiko beeinflussen.

e. Liquiditätsrisiko: Das Liquiditätsrisiko bezieht sich auf die Möglichkeit, dass eine Anlage nicht schnell genug in Bargeld umgewandelt werden kann, ohne einen wesentlichen Wertverlust zu erleiden. In Zeiten finanzieller Turbulenzen kann das Ausfallrisiko mit dem Liquiditätsrisiko verschmelzen.

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