Mit dem Shareholder Value-Ansatz wird untersucht, ob es dem Management eines Unternehmens gelingt, unter Berücksichtigung des bestehenden Geschäfts und unter Beachtung der zur Erhaltung der Marktposition notwendigen Investitionen neben einer angemessenen Verzinsung seines Kapitaleinsatzes auch den Unternehmenswert von einer zur nächsten Periode zu erhöhen.

Dabei kommt die Wertsteigerungsanalyse (Shareholder Value - Analyse) zum Einsatz. Dazu benötigt man die Free Cash Flows der zukünftigen Perioden, den Kapitalkostensatz, der sowohl das Markt- als auch das spezifische Unternehmensrisiko abdeckt, sowie den Residualwert, dargestellt als ewige Rente.
Weil die Fremdkapitalzinsen im Gegensatz zu den Eigenkapitalkosten steuerlich voll abzugsfähig sind und eine Gesamtbetrachtung der Kapitalkosten angestrebt wird, ist der Fremdzinsaufwand um die anteiligen Steuern (1-t) nach unten zu korrigieren.

Aus den Free Cash Flows der betrachteten Perioden wird der Durchschnitt gebildet.

Zur Berechnung des Unternehmenswerts wird angenommen, diese Free Cash Flows würden in Zukunft jedes Jahr eintreffen, wodurch man durch Anwendung des Kapitalkostensatzes den Barwert dieser "ewigen Rente" berechnen kann. Die Shareholder Value - Analyse eignet sich vor allem zur finanziellen Bewertung von Strategien, da die Free Cash Flows für die einzelnen Jahre des Strategiehorizonts berechnet und mit dem Kapitalkostensatz abgezinst werden können. Ist die Summe aller abgezinsten Barwerte größer als null, ist die Strategie geeignet, den Unternehmenswert zu erhöhen. Soll diese Analyse zur Unternehmensbewertung eingesetzt werden, ist zu beachten, dass die Investitionen zur Erhaltung der bestehenden Marktposition nur sehr grob geschätzt werden können. Soll-Ist-Vergleich im weiteren Sinne ist der Vergleich der Istwerte und -leistungen mit dem "was hätte sein sollen". In dieser Form bezieht sich der Begriff auf das Gesamtunternehmen. Mit dem enger gefassten SIV ist innerhalb der Kostenstellen der Vergleich der Sollkosten, die bei wirtschaftlicher, d.h. plangemäßer Leistungserstellung hätten entstehen sollen, mit den belasteten Istkosten gemeint. Daraus resultiert die Verbrauchsabweichung. Die Hintergründe dieser Abweichungen werden im SIV analysiert, damit man festlegen kann, wie man diese Abweichungen in Zukunft vermeiden kann, bzw. welche Korrekturmaßnahmen durchgeführt werden sollen. Unter Kostendurchsprache wird das Soll - Ist - Vergleichsgespräch zwischen Kostenstellenleiter und Controller verstanden. Es geht darum, wesentliche Abweichungen zwischen Soll und Ist kurz zu begründen, die angepassten Korrekturmaßnahmen zu bestimmen und zu überlegen, ob sich die Abweichungen in Zukunft vergrößern oder wieder ausgleichen werden, d.h. die Erwartungsrechnung daraus zu entwickeln.


Andere Definition:
Die Shareholder Value ist ein Unternehmenskonzept, wonach es nicht mehr vorrangiges Ziel ist, Gewinne zu maximieren, sondern die Shareholder bestmöglich zu befriedigen.


Andere Definition:
Wörtlich übersetzt bedeutet er nichts anderes als "Aktionärswert". Das dahinter stehende Konzept, manchmal auch "Total Value Management" genannt, konzentriert die vielen Facetten des Unternehmenserfolgs aus Sicht von Investoren wie Managern auf eine einzige Messgröße: die Aktienrendite. Nur diese Kennzahl, so behaupten die Propagandisten des Shareholder Value, spiegele den Wertzuwachs eines Unternehmens und führe dem Anleger den Unterschied zwischen rentablen und unrentablen Geschäften deutlich vor Augen.


Andere Definition:

Ein Shareholder Value ist der Wert, den ein Aktionär aus seiner Anlage zieht. Man kann den Begriff mit dem Aktionärsnutzen gleichzusetzen.

Damit verbunden ist das Ziel der Marktwertmaximierung sowie eines hohen Gewinns und Cash Flows. Gerade der (kurzfristige) Gewinn wird oft diskutiert. Es ist wenig sinnvoll, alles auf den Gewinn im nächsten Bilanzabschluss auszurichten, wenn in spätere Jahren der Gewinn einbricht oder ungewöhnliche Risiken eingegangen werden. Negativbeispiele sind die Deutsche Bank mit den hohen Renditevorgaben an die Investmentbanker und die Deutsche Bahn, die vor dem Börsengang die Aufwendungen für Wartung und Streckenpflege heruntergefahren hatte.

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